Energiewende gefährdet - Solarverband warnt vor Ausbaubremse für Solarstrom

Neue Kürzungsforderungen gefährden Arbeitsplätze in Deutschland

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. warnt vor unüberlegten Eingriffen bei der Förderung von Solarstrom, wie sie derzeit in der Koalition diskutiert werden. „Wer jetzt weitere, rigide Einschnitte bei der Förderung des Solarstroms vornimmt, gefährdet den Erfolg der Energiewende und riskiert Tausende von Arbeitsplätzen“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Erst im März waren neue Förderkürzungen von bis zu 24 Prozent pro Jahr beschlossen worden. Diese Regelung soll nun nach dem Willen der Parlamentarier und entgegen der Empfehlung des Bundesministeriums weiter verschärft werden.

„Die Politik führt an, dass sie mit neuen Eingriffen in den Solarmarkt den Stromverbrauchern Kosten sparen möchte. Die erst im März getroffenen Regelungen reichen dafür aus“, so Körnig. Die Branche hat mit der Studie „Wegweiser Solarwirtschaft“ jüngst aufgezeigt, dass ein Ausbau von über 50 Gigawatt Solarstrom in Deutschland bis 2020 bei einer Begrenzung der Kosten für die Verbraucher auf rund 2 Cent pro Kilowattstunde möglich ist. Auch ein Ausbau auf bis zu 70 Gigawatt ist dank des flexiblen Fördermechanismus ohne nennenswerte Mehrkosten erreichbar, so die Ergebnisse der Studie der Beratungsunternehmen Roland Berger und prognos.

Im Zusammenspiel mit Windkraft und Biogas könnte die Sonnenenergie die Atomkraft in Deutschland in den nächsten zehn Jahren vollständig ersetzen. Windenergie ergänzt sich sehr gut mit Sonnenenergie, die im windschwachen Sommerhalbjahr besonders viel Energie liefert. Biogas wiederum ist speicherbar und kann so die Schwankungen bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne ideal ergänzen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass keine weiteren Einschnitte bei der Förderung im Rahmen der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) erfolgen.

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