Dr. Michael Powalla vom Forschungsinstitut ZSW auf neue KIT-Professur berufen

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) baut Solarforschung mit Professur für Dünnschichtphotovoltaik aus

KIT-Präsidenten Umbach und Hippler: Kompetenzen von zwei führenden Instituten werden zusammengeführt.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat im Oktober den Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik am Forschungsinstitut ZSW in Stuttgart, Dr. Michael Powalla, auf die neu geschaffene Professur für Dünnschichtphotovoltaik nach dem Jülicher Modell berufen. Das KIT erweitert mit der Berufung seine Kompetenzen in der Solarforschung. Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gilt als führendes Institut auf dem Gebiet: Es brachte die CIGS-Dünnschichtphotovoltaik zur Fertigungsreife und hat jüngst mit 20,3 Prozent Wirkungsgrad bei Dünnschichtsolarzellen einen neuen Weltrekord aufgestellt.

Die neue Professur ist der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik zugeordnet und eng mit dem Lichttechnischen Institut (LTI) verbunden. Mit dem ZSW-Forscher wird die seit Jahren bestehende Kooperation zwischen dem Institut in Stuttgart und dem KIT weiter ausgebaut. Das ZSW unterhält bereits Partnerschaften zur Graduiertenschule Karlsruhe School of Optics & Photonics (KSOP) auf dem Gebiet der photovoltaischen Materialforschung und zur Shared Research Group „Elektronische Eigenschaften nanoskaliger Solarzellen“.

Die Präsidenten des KIT, Professor Eberhard Umbach und Professor Horst Hippler, begrüßen die neue Verstärkung auf dem Gebiet der Photovoltaik. „Unsere Spitzenforschung am KIT im Bereich der Nanomaterialien sowie in der Energieforschung wird künftig durch die Kompetenz in der angewandten Photovoltaik hervorragend erweitert“, so KIT-Präsident Hippler.

„Die Professur von Herrn Powalla ist ein weiterer Baustein in der KIT-Forschung für den Energiemix von morgen“, betont KIT-Präsident Umbach. „Langfristiges Ziel ist es, effizientere Materialien und Konzepte für die Photovoltaik zu entwickeln.“ Über die Anbindung an das Technologietransfer-Institut ZSW verspreche dies auch Impulse für die baden-württembergische Wirtschaft, so Umbach.

Professor Frithjof Staiß, geschäftsführender ZSW-Vorstand, freut sich ebenfalls über die verstärkte Zusammenarbeit. „Durch die Nähe zur KIT-Grundlagenforschung erhält die angewandte Forschung am ZSW weitere neue Themen mit hohem Potenzial für die Unternehmen.“ Die vielen bestens ausgebildeten Studierenden am KIT könnten außerdem den Nachwuchs des erfolgreichen Instituts verstärken.

Michael Powalla, der in Karlsruhe seit 2002 jeweils im Sommersemester eine Vorlesung „Photovoltaik“ an der Fakultät für Maschinenbau hält, bietet im Wintersemester zusätzlich ein Seminar zu „Aktuellen Fragen der Solarenergieforschung“ an.

Michael Powallas Forschungsthemen am ZSW umfassen die komplette Wertschöpfungskette der Photovoltaik – von der Materialforschung bis zum fertigen System. Der Forscher ist seit April 2008 Vorstand und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik am ZSW in Stuttgart. Davor war er acht Jahre Leiter des Fachgebiets Photovoltaik-Materialforschung. Er promovierte 1998 an der Universität Stuttgart zum Dr.-Ing. mit einer Dissertation über „Spektroskopische Messverfahren zur Prozessautomatisierung der Cu(In,Ga)Se2-Beschichtung“. Ab 1991 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZSW. Michael Powalla legte 1990 an der Universität Karlsruhe die Prüfung zum Diplomphysiker ab.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Das ZSW gehört zu den renommiertesten Forschungsinstituten auf den Gebieten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. Das Institut brachte die CIGS-Dünnschichtphotovoltaik zusammen mit der Firma Würth Solar zur Industriereife. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 200 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Sie erwirtschaften einen Umsatz von 22 Millionen Euro.

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